Galactooligosaccharide (GOS)

Galactooligosaccharide (GOS) sind eine wichtige Gruppe von Präbiotika, die insbesondere in der Säuglingsernährung eine Rolle spielen. GOS sind aus Galactose-Einheiten aufgebaute kurzkettige Kohlenhydrate, die durch die enzymatische Umwandlung von Laktose, dem Hauptzucker in Milch, hergestellt werden.

Die Funktion von GOS als Präbiotika liegt darin, dass sie, ähnlich wie Fructooligosaccharide (FOS), von den menschlichen Verdauungsenzymen nicht abgebaut werden können. Stattdessen dienen sie als Nahrungsquelle für nützliche Darmbakterien, insbesondere für Bifidobakterien und Lactobacilli. Diese selektive Förderung der guten Bakterien trägt zur Aufrechterhaltung eines gesunden Gleichgewichts in der Darmflora bei und unterstützt die allgemeine Darmgesundheit.

In der Säuglingsernährung wird GOS häufig in Formulierungen für Säuglingsnahrung eingesetzt, um die positiven Eigenschaften der Muttermilch nachzuahmen. In der Muttermilch sind natürliche Oligosaccharide, insbesondere HMOs (humane Milcholigosaccharide), enthalten, die eine präbiotische Wirkung haben und das Immunsystem des Säuglings stärken. GOS in Säuglingsnahrungen zielen darauf ab, diese Aspekte zumindest teilweise zu replizieren, indem sie eine gesunde Darmflora fördern und zur Stärkung des Immunsystems beitragen.

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass GOS in der Säuglingsernährung hilfreich sein können, um Verdauungsprobleme wie Verstopfung zu lindern und die Darmfunktion zu verbessern. Sie tragen dazu bei, eine Umgebung zu schaffen, die der natürlichen Darmflora von gestillten Säuglingen ähnelt.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass, obwohl GOS Vorteile für die Darmgesundheit bieten können, Muttermilch die optimale Ernährungsquelle für Säuglinge bleibt. Sie liefert nicht nur HMOs, sondern auch eine Vielzahl anderer lebenswichtiger Nährstoffe und immunologischer Faktoren, die für die Entwicklung des Säuglings entscheidend sind. GOS in Säuglingsnahrungen sind eine Ergänzung, um die Ernährung von nicht gestillten Säuglingen zu verbessern, können aber die Muttermilch nicht vollständig ersetzen.